Kann ich mit wenig Geld ein Vermögen ansparen?
Kann man mit wenig Geld ein Vermögen ansparen? Eine gute Frage. Die landläufige Meinung im deutschsprachigen Raum ist, dass man viel Geld braucht um Geld am Kapitalmarkt, zum Beispiel an der Börse, verdienen zu können. Jetzt stellt sich die Frage: Ist das wirklich so, oder nur ein falscher “Glaubenssatz”?
Auf meinem Blog schreibe ich über verschiedene Möglichkeiten Geld zu sparen und dieses dann anzulegen. Von Einzelaktien, über ETFs, Immobilien, P2P Kredite, Crowdfunding bis hin zu Kryptowährungen gibt es jede Menge Investmentoptionen. Nicht zu vergessen sind auch die herkömmlichen Produkte wie das Sparbuch, Bausparverträge oder Lebens- und Pensionsversicherungen. Allerdings würde ich von diesen Produkten in Zeiten von Nullzins oder sogar Minuszinsen abraten, wie wir sie erst vor kurzem erlebt haben.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Wenn man Geld spart oder anlegt, möchte man dafür auch etwas zurückbekommen. Entweder in Form eines Zinses für das Verborgene oder in Form von Rendite, wie zum Beispiel Dividenden oder Ausschüttungen bei Aktien und ETFs.
Was viele Leute nicht wissen ist, dass dein Guthaben auf dem Bankkonto, sprich dein eingezahltes Geld, juristisch gar nicht dir gehört. Es ist ein Darlehen, welches du der Bank gibst.
Es gibt noch einige weitere wichtige Punkte zu beachten, wenn es um dieses Thema geht, wie zum Beispiel die Möglichkeiten des Bail-in. Allerdings würde es den Rahmen hier sprengen, diese näher zu erläutern.
Dies bedeutet, dass wir uns in einer Situation befinden, in der wir für das Geld, das wir jemand anderem leihen, keine Zinsen erhalten und in manchen Fällen sogar weniger Geld zurückbekommen, als wir ursprünglich geliehen haben. Es ist offensichtlich, dass dies kein lohnendes Geschäft ist. Ähnlich sieht es bei Versicherungen aus, die ebenfalls mit der Null- und Minuszinsphase zu kämpfen haben.
Wo soll ich mein Geld am besten anlegen?
Die Frage, wie man heutzutage sein Geld anlegen soll, ist eine, die viele Menschen beschäftigt. Die Antwort hängt davon ab, wie risikofreudig man ist. Risikofreudige Anleger können in Kryptowährungen wie Bitcoin investieren, während risikoscheuere Anleger nur einen kleinen Teil in solche Anlageklassen stecken sollten.
Seit Ende 2022 gibt es auch wieder die ein oder andere Bank, bei der man Zinsen für sein Geld bekommt. Ich habe mir die Anbieter angesehen und die drei besten Angebote aktuell herausgesucht. Du bist diese inklusive den Konditionen auf dieser Seite.
In diesem Beitrag geht es jedoch darum, wie man mit wenig Geld ein Vermögen ansparen kann. Wie du das am besten anstellst und welche Anbieter du nutzen kannst, habe ich dir in meiner „10 Schritte Anleitung” festgehalten. Du kannst diese kostenlos herunterladen wenn du dich dafür interessierst, Gib einfach nur deine Email-Adresse und deinen Namen ein, dann kommst du zum kostenlosen Download.
Hol dir unsere kostenlose 10 Schritte Anleitung für Anfänger:
Betrachten wir nun drei verschiedene Fallbeispiele, in denen wir durch Preisvergleiche und andere Sparmöglichkeiten Geld gespart haben und dieses anlegen wollen. In Beispiel 1 waren das 25 Euro, in Beispiel 2 50 Euro und in Beispiel 3 100 Euro, jeweils monatlich, die wir ausschließlich in ETFs anlegen wollen. Mit der richtigen Strategie und ein Geduld kann auch aus diesen kleinen Beträgen eine schöne Summe angespart werden.
Warum nur in ETFs investieren?
Der Grund warum ich dieses Geld nur in ETFs anlegen würde, liegt auf der Hand. Es ist die einzige Möglichkeit wie ich mit diesen Summen eine gute Diversifikation erreichen kann. Eine hohe Diversifikation senkt das Risiko, deshalb gibt es für mich zur Zeit keine bessere Option als in ETFs zu investieren.
Um unsere drei Beispiele zu berechnen, verwenden wir den ETF-Sparplanrechner von justetf. Da bei diesen Sparplansummen in meinen Augen nur eine 1-ETF-Strategie Sinn macht, habe ich mich für den VANGUARD FTSE ALL-WORLD UCITS ETF Accumulating (Wertpapierkennnummer (WKN): A2PKXG) entschieden.
Was bedeutet all diese Bezeichnungen?
Für Anfänger können die Bezeichnungen dieses ETFs verwirrend sein. Deshalb möchte ich sie kurz erklären. Vanguard ist der Anbieter des ETFs, FTSE steht für Financial Times Stock Exchange, welche verschiedene Indizes erstellt, die ETFs nachbilden. ALL-WORLD bezieht sich auf den jeweiligen Index, der die gesamte Weltwirtschaft abbildet. UCITS steht für “Undertakings for Collective Investments in Transferable Securitiers” und bezieht sich auf die Anlagerichtlinien, die den Anlegerschutz in der EU regeln. ETF kennzeichnet, dass es sich um einen Exchange Traded Fund handelt, und Accumulating (Acc) bedeutet, dass Erträge, die der ETF ausschüttet, automatisch reinvestiert werden. Es gibt auch Distributing (Dis) ETFs, die ihre Erträge an Anleger ausschütten.
Aktuell gibt es den Vanguard FTSE All-World UCITS ETF Accumulating aktuell nur bei einem Broker (Scalable Capital) kostenlos im Sparplan. Alternativ könnte man auch den Ishares MSCI ACWI UCITS ETF (Acc) WKN: A1JMDF wählen. Dieser ETF ist bei den Brokern Scalable Capital und Trade Republic kostenlos per Sparplan zu besparen.
Wer sich keine Gedanken um die Steuer machen möchte, dem kann sein Depot bei Flatex eröffnen, hier gibt es beide Varianten im Sparplan zu Kosten von € 1,50 je Sparplanausführung.
Mehr zum Thema Steuern
Wie viel kommt bei den Beispielen heraus?
Ergebnisse bei 5% Markrendite
Beispiel 1 – € 25 monatlicher Sparplan
Beispiel 2 – € 50 monatlicher Sparplan
Beispiel 3 – € 100 monatlicher Sparplan
Ergebnisse bei 7% Marktrendite
Beispiel 1 – € 25 monatlicher Sparplan
Beispiel 2 – € 50 monatlicher Sparplan
Beispiel 3 – € 100 monatlicher Sparplan
* die Differenzen zwischen der Summe aus Einzahlungen + Wertzuwachs zum Endvermögen sind die Kosten des ETFs (TER) von 0,22% p.a. auf die Laufzeit.
Mein Fazit zum Vermögen ansparen
Am Anfang des Beitrags, habe ich die Frage gestellt, ob man mit wenig Geld ein Vermögen ansparen kann? Natürlich ist anzumerken, dass “Vermögen” sehr individuell gesehen wird. Ich für meinen Teil würde zum Beispiel ein Endvermögen nach 30 Jahren von € 20.059,80 nicht unbedingt als “Vermögen” bezeichnen. Wenn ich jedoch gegenüberstelle, dass ich monatlich lediglich € 25 dafür “auf die Seite legen musste”, dann sieht die Sache wieder etwas anders aus.
Ähnlich verhält es sich bei unserem letzten Beispiel, wo ein Endvermögen von € 117.491,37 nach 30 Jahren herauskommt. Diesen Betrag würde ich durchaus schon als kleines “Vermögen” bewerten. Abschließend kann man 2 Faktoren herausstreichen, die wichtig sind um aus „wenig Geld“ ein Vermögen ansparen zu können.
1. Der Anlagehorizont
Je länger und disziplinierter man sein Geld spart, desto mehr wird man dafür belohnt und kommt dem Ziel, ein Vermögen ansparen, näher.
2. der Sparbetrag hat einen Einfluss
Je höher der Sparbetrag ist, den du monatlich investierst, desto mehr kommt am Ende heraus. Dennoch ist es nicht so, dass es sich mit einem kleinen Sparbetrag nicht rentiert!
Wenn du also mit dem Vermögensaufbau anfangen willst, eröffne dir ein kostenloses Konto bei dem Anbieter. Wir empfehlen noch ein bis zwei weitere Anbieter ebenfalls zu testen und dich dann für den Broker zu entscheiden, der dir am meisten zusagt.
Mögliche Anbieter und Tutorials zu jenen listen wir dir hier auf:
- Scalable Capital – zur Schritt für Schritt Anleitung
- Trade Republic – zur Schritt für Schritt Anleitung
- finanzen.net zero – zur Schritt für Schritt Anleitung
- Freedom 24 – zur Schritt für Schritt Anleitung
- Smartbroker – zur Schritt für Schritt Anleitung
Ich persönlich habe bei allen Anbietern ein Konto und diese einmal ausprobiert. Da es nichts kostet, ist damit auch kein Kostenrisiko verbunden. Im Endeffekt habe ich mich dazu entschieden 2 Anbieter aktiv zu nutzen, da ich manche Aktien oder ETFs bei meinem Hauptbroker Scalable Capital nicht gefunden habe. Zudem lohnt es sich auch das Angebot bezüglich Zinsen auf dem Verrechnungskonto zu vergleichen und gegebenenfalls sollte man sich überlegen, ob man Dividenden in anderen Währungen erhalten möchte und dafür auch Fremdwährungskonten benötigt.
Meiner Ansicht nach ist dies jedoch für Anfänger ein „Overkill“ und im ersten Schritt geht es darum einen Anbieter zu finden, mit dessen Bedienung zurecht findet und auch das Design einem zusagt. Der Rest wird dann erst später relevant und man kann ja jederzeit einen Brokerwechsel durchführen.
Zudem lohnt es sich unsere Vergleichsrechner durchzuschauen nach günstigeren Anbietern für Girokonto, Aktienbroker, alternative Investments, Robo-Advisor für die automatische Geldanlage, Kreditkartenanbieter, Kredite sowie Fest- bzw. Tagesgelder.
Möchtest du über Themen zu Geld, Finanzen, Aktien, Börse und Co informiert bleiben, dann tritt unserer Facebookgruppe bei oder hinterlasse einen Kommentar.